Eingebettet in die landschaftlich reizvolle Lage der geschichtsträchtigen Region des nördlichen Harzvorlandes liegt das Kleinod Quedlinburg. Die lebendige Weltkulturerbestadt in ihrer kulturell einzigartigen Bedeutung ist Ausgangspunkt für Enddeckungsreisen in die Vergangenheit und die sagenumwobene Natur des Harzes.
In der Region nördlich des Harzes überlagern sich geschichtlich bedeutende Schichten – von frühzeitlichen Funden, romanische Gebäuden und Bauten aus der Moderne, sowie Gärten und Parks aus verschiedenen Epochen – gibt es viel zu entdecken.
Auch andere Welterbestätten, wie das Wörlitzer Gartenreich, das Bauhausensemble und der Dom in Naumburg, das Unstruttal und die Elbe liegen nicht weit entfernt.

Quedlinburgs Altstadt, als größtes geschlossenes Flächendenkmal Deutschlands, wurde 1994 zusammen mit dem Schlossberg und der Stiftskirche, der Wipertiikirche und dem Münzenberg in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Die Ursprünge Quedlinburgs reichen bis in das 10. Jahrhundert zurück. Die Stadt im Harzvorland gehörte zu den ersten mittelalterlichen Zentren Deutschlands.
Die rund 1200 Fachwerkhäuser aus acht Jahrhunderten säumen gewundene Gassen mit Kopfsteinpflaster und bilden eine einzigartige Kulisse. Überragt werden diese vom Schlossberg, gekrönt mit der tausendjährigen, romanischen Stiftskirche St. Servatii, die den kostbaren Domschatz beherbergt. Vom Stift aus regierten neunhundert Jahre lang Frauen die Stadt und nahmen Einfluss auf die deutsche Geschichte.
Im Regenschatten des Harzes entwickelte sich Quedlinburg im 19. Jahrhundert zum Zentrum der Saatzucht. Dieser Zeit der Stadtgeschichte ist der „Züchterpfad“ gewidment, der an verschiedene Stationen in Quedlinburg führt. Florale Motive in Buntglasfenstern in Bauten aus der Gründerzeit und dem Jugendstil zeugen von dieser Zeit.
Jedes Jahr am 2. Sonntag im September öffnen zahlreiche Denkmale in der Innenstadt zum „Tag des offenen Denkmals“ und bieten fazinierende Einsichten: Baustellen, sanierte Häuse und impossante Bauwerke. Einen Einblick in Fachwerkkonstruktionen und Sanierung bietet das Fachwerkmuseum.

Das lebendige Weltkulturerbe ist das ganze Jahr über mit kulturellen Höhepunkten wie dem Quedlinburger Musiksommer, der im Sommer hochkarätige Musiker präsentiert, der Feté des la Musique, dem Quedlinburger Bücherfrühling, die Harzmovienale, den Dixieland & Swingtagen, dem Sommer Open Air, dem Kaiserfrühling, den Königstagen, dem faszinierende Einsichten bietenden Tag des offenen Denkmals und der „Advent in den Höfen“.
Im Harztheater, das mit den drei Sparten Schauspiel, Oper und Balett an verschiedenen Spielstätten im Harz aufführt, erleben Besucher ein breites Programm. Die Theater in Quedlinburg und Halberstadt sind zentrale Spielorte.
In der Stiftskirche St. Servatii ist der weltberühmte Domschatz zu besichtigen, dessen Ursprünge bis ins 10. Jahrhundert unter den Ottonen reicht und ein hervorragendes Ensemble mittelalterlicher Schatzkunst umfasst. Nach umfangreicher Sanierung und Neuausrichtung wird das Schlossmuseum 2025 wiedereröffnet werden.
Das Museum Lyonel-Feiniger-Galerie zeigt Werke des Bauhausmeisters Lyonel Feininger und verfügt über umfangreiche Bestände seiner Druckgrafiken. Ergänzt wird die wechselnde Ausstellung durch Sonderausstellungen zu hochkarätigen Grafiken.
Das Klopstockhaus, Geburtshaus von Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803) vermittelt einen Eindruck zum Leben und Werk des Dichters. Er prägte in seiner Lyrik und dem Hauptwerk „Messias“ eine neue portische Sprache auf deren Basis die klassiche deutsche Literatur (Goethe, Schiller etc.) aufbaute. Im Haus werden auch andere berühmte Quedlinburger Persönlichkeiten aus dieser Zeit, wie der ersten promovierten deutschen Ärztin Dorothea Erxleben, dem Sportpädagogen Johann Christoph Friedrich GutsMuths und dem Begründer der Erdkunde Carl Ritter vorgestellt.
Das Museum Klosterkirche St. Marien auf dem Münzenberg zeigt die baulichen Elemente der ottonischen Basilika, die auf eine Klostergründung im Jahr 986 zurückgeht und später mit Wohnhäusern überbaut wurde, sowie die Geschichte des Klosters.

Die kalte Jahreszeit lockt im Dezember viele Besucher in die Adventsstadt Quedlinburg. Umrahmt von Konzerten herrscht in der Vorweihnachtszeit in Quedlinburg eine ganz besondere Stimmung. Der Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus und den Fachwerkhäusern zeigt eine einzigartige Kulisse. Zum lebendigen Adventskalender öffnet sich am Schlossberg jeden Tag eine andere Tür, hinter der eine Szene gespielt wird.
Den Höhepunkt dieser Zeit bilden das 1., 2. und 3. Adventwochenende, an denen viele Höfe in der gesamten historischen Altstadt zu „Advent in den Höfen“ ihre Tore öffnen und an zahlreichen Ständen im Inneren besondere Geschenke und kulinarische Angebote offeriert werden.
Das Adventshaus öffnet Hof und Haus in der Hohen Straße 27. Die Besuchenden erleben an den ersten 3 Wochenenden im Dezember ein besonderes Adventserlebnis.
Die Weihnachtskonzerte in der Nikolaikirche haben oft hundert Mitwirkende und bilden kurz vor Weihnachten den Ausklang der Adventzeit.

Harz & Harzvorland

Von Quedlinburg aus ist der Harz so nahe, dass er mit dem Fahrrad, der Harzer Schmalspurbahn oder nach einer kurzen Fahrt, zu Fuß entdeckt werden kann. Vom gemütlichen Spaziergang bis zur anspruchvollen Wanderung entlang des Harzer-Hexen-Stiegs erstrecken sich auf den rund 8.000 km Wanderwegenetz im Nationalpark Harz gut beschilderte Pfade und Wege für jeden. Mit der Harzer Wandernadel werden über 220 Ziele mit Stempelstellen ausgewiesen. Ein breites Angebot für Mountainbiker gibt es auf mehr als 7.000 km Strecke mit verscheidenen Schwierigkeitsgraden.
Im Harzvorland überlagern sich bedeutende Geschichts-Schichten: weltgeschichtlich herausragende Funde aus der Frühzeit reihen sich entlang der Himmelswege-Route: unweit entfernt vom Fundort der Himmelsscheibe von Nebra liegt das rund 7000 Jahre alte Sonnenobservatorium von Goseck und bilden zusammen mit dem Museum für Frühgeschichte in Halle einen Tagesausflug.

Der höchste Berg im Harz ist der Brocken (1.141 Meter). Er ist weithin sichtbar in der Region und bietet von oben bei gutem Wetter herrliche Rundumsicht.
Erwandert werden kann er auf verschiedenen Wegen von Ilsenburg aus auf dem Heinrich-Heine-Weg, der kürzeste Weg beginnt in Schierke, der gefährlichste (der Teufelssteig) ab Elend und der reizvollste Goethe-Weg ab Torfhaus. Wer nicht wandern will kann mit der Brockenbahn ab Wernigerode oder mit dem Pferdefuhrwerk ab Schierke zum Brocken kommen.

Die Flussläufe von Bode, Selke und Ilse haben romantische Täler in den Fels gegraben in denen sich wunderschöne Wanderrouten schlängeln.
Im sagenumwogenen Bodetal, das mit dem tiefsten Gesteinseinschnitt nördlich der Alpen faszinierende Eindrücke hinterlässt, kann man an der Bode entlang bis nach Treseburg wandern.
Vom Schmalspurbahn-Halt Mägdesprung kann das Selketal durchwandert oder über die Höhe zur Burg Falkenstein erklommen werden. Die gut erhaltene Burganlage, dem Entstehungsort des bedeutenden, mittelalterlichen Rechtsbuchs „Sachsenspiegel“, bietet einen guten Rundumblick und interessante innere Eindrücke. Alternativ erreicht man die Burg über Meisdorf.

Die Blankenburger Schlösser, das barocke Palais und das weithin sichtbare große Blankenburger Schloss, das durch einen engagierten Verein schrittweise saniert wird, gehören zum Besitz der Welfen im Harz. Sie sind eingebettet in eine barocke Gartenanlage und einen Landschaftspark. In unmittelbarer Entfernung liegt Kloster Michaelstein.
Oberhalb des durch den berühmten Gartenarchitekten Joseph Lenné geplanten Schlosspark liegt das Ballenstedter Schloss, dem Stammsitz der Askanier. Kurz vor Ballenstedt liegt die neoromantische Roseburg in einem Park mit vielen Rosensträuchern.

Am Fuße des Brockens liegt Wernigerode mit seinem malerischen neugotischen Schloss und dem nahegelegenen Wildpark.

Der gotische Dom, die Moses-Mendelsohn Akaademie, das Gleimhaus und das Nicolas Cage Projekt laden Besucher in die Stadt ein, die sich „das Tor zum Harz“ nennt.

Harz Blick mit Abendstimmung

Quedlinburg ist eine kleinteilige kompakte Stadt, die Familien die Möglichkeit bietet mit kurzen Wegen vieles wahrzunehmen. In und um Quedlinburg gibt es mit Kindern viel zu entdecken und erleben.

Nahe beim Brühl-Park mit seinem großen Spielplatz ist der Ökogarten gelegen, in dem sich auch ein Sinnesgarten befindet. Über verschiedene Veranstaltungen und über Mitmachstationen wird Kindern die heimische Natur nahegebracht.
Mit Anekdoten und Geschichten erleben auch Kinder Quedlinburg zur abendlichen Stunde während einer Nachwächterführung.
Immer mittwochs Nachmittag kann gemeinsam das Angebot der offenen Druckwerkstatt in der Lyonel-Feiniger-Galerie genutzt werden.
Im Winter kann in Quedlinburgs historischen Hallenbad zu bestimmten Zeiten, außerhalb des Schulsports, geschwommen werden.

Im Sommer bietet sich ein Sprung ins Wasser zur Abkühlung an. Neben der WasserWelt Thale und der dortigen Bodetal Therme, sind das Bergschwimmbad Altenbrak, das biologische Freibad in Blankenburg, das Naturbad in Elbingerode und das Freibad Albertine in Harzgerode, sowie Harzer Badeseen, wie der Obere Grumbacher Teich bei Hahnenklee, der Oderteich bei St. Andreasberg, der Okerteich bei Altenau und der Wiesenbeker Teich bei Lauterberg eine sommerliche Abwechselung.

Die Harzer Wandernadel lockt mit den Stempelstellen und leichteren Routen auch jüngere Wanderer in den Harz. An vielen besonderen Stellen im Harz befinden sich Stempelkästen, die in den Wanderpass eingetragen werden können und zum Erwerb der Harzer Wandernadel in verschiedenen Kategorien führen.

Die Fahrt mit der Harzer Schmalspurbahn ist ein spannendes Erlebnis. Mit Ausstieg am Selketal lässt sich eine Wanderung zur Burg Falkenstein verbinden. Die gut erhalten über dem Tal thront, ein Geheimnis birgt und mit der Falkenschau begeistert.

Mit dem Zug sind es nur zwei Stationen bis Thale, wo die Seilbahn über das sagenumwogene Bodetal schwebt und die Sommerbob-Bahn durch die Tannen gleitet. Spiel, Spaß und sportliche Betätigung bieten der Funpark und die Minigolfanlage. Mit der Seilbahn Erlebniswelt schwebend, kann man einen Blick von oben auf das Bodetal genießen. Die Bodetal-Therme und das Erlebnismuseum „Harzeum“ bieten eine lohnende Schlecht-Wettervariante.

Auf dem Baumwipfelpfad bei Bad Harzburg lassen sich die Bäume von oben erkunden und ungewohnte Perspektiven einnehmen.

Der Abenteuerspielplatz „Robinsonspielplatz“ bei Clausthal-Zellerfeld ist inspiriert vom Bergbau und wurde mit Robinienholz naturnah gebaut.

Ausflüge führen zu den verschiedenen Harzer Schaubergwerken und den Rübeländer Tropfsteinhöhlen (und im Sommer in das benachbarte Freibad).

Schnell ist man mit dem Fahrrad über den Wordgarten und dem Brühlpark entlang der Bode Richtung Teufelsmauer unterwegs, die sich für ein Picknick, vor bizarrer Kulisse mit einem tollen Blick, anbietet.

Im Quedlinburger Theater und im Harzer Bergtheater, vor spannender Kulisse, werden immer wieder Stücke für Kinder aufgeführt.

Der Domschatz in Halberstadt kann mit einen extra für Kinder konzipierten Audioguide noch aus einer ganz anderen Perspektive wahrgenommen werden. Anschließend locken vielleicht die Rutschen in das Halberstädter Sea Land (Hallenbad).

Im Dezember öffnet sich am Schlossberg zum lebendigen Adventskalender jeden Tag eine andere Tür, hinter der eine Szene gespielt wird.

Kirchen & Klöster

Die kulturelle Dichte der Region, die besonders zur Ottonischen Zeit ihre Ursprünge hat, spiegelt sich in der Vielzahl von Klöstern und Kirchen wieder.

Auf der Südroute der Straße der Romanik stehen bedeutende Bauwerke aus der Zeit der Romanik im Stammland der Ottonen, die im Mittelalter besonders diese Region Mitteldeutschlands prägten.
Die Dome von Merseburg, Halberstadt und Naumburg, sowie die Stiftskirche von Quedlinburg beherbergen herausragende Domschätze.

Entlang der „Straße der Romanik“ findet man in Quedlinburg gleich drei faszinierende sakrale Bauten: die Stiftskirche St. Servatii mit dem berühmten Domschatz, die Wipertiikirche aus dem 9. Jahrhundert und die Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode mit der am besten erhaltenen Kopie des Heiligen Grabes nördlich der Alpen. Wieder erlebbar ist auch das auf dem Münzenberg ehemalige Marienkloster, dessen romanische Abteikirche wieder freigelegt wurde.

Der Halberstädter Dom gilt als Beispiel der reinsten Gotik französischer Prägung in Deutschland. Beeindruckend ist seine reiche mittelalterliche Ausstattung. Im benachbarten Museum wird der Halberstädter Domschatz präsentiert.

In der Nähe Halberstadts liegt auch die Huysburg, die bis heute durch Mönche mit Leben gefüllt wird. Das Doppelkloster von 1080 wurde später durch das Bistum Magdeburg zu einem kirchlichen Zentrum und einer Familienbildungsstätte ausgebaut. Die seit 1972 entstandene Abtei um die romanische Kirche war das einzige Benediktinerkloster der DDR.

In der Anlage des Klosters Michaelstein, nahe Blankenburg, befinden sich die sachsen-anhaltische Landesmusikakademie, die immer wieder zu herausragenden Konzerten einlädt. Auch die Klostergärten können besichtigt werden.

Zur Zeit der Ottonen entstand auch das Benediktinerinnenkloster Drübeck, das heute eine Tagungsstätte der evangelischen Kirche ist. Die Klosteranlage um die Basilika Kirche ist umgeben von ausgedehnten Klostergärten, in denen seit zehn Jahren im Spätsommer die bekannte Veranstaltung “Romantische Nacht“ stattfindet

Das Harzer Wasseregal, ein System von Teichen und Kanälen, das 2010 zum UNESO-Weltkulturerbe erklärt wurde, hat seinen Ursprung in den Fischteichen des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Walkenried. Hier stehen von der großen Klosterkirche nur noch die Grundmauern. Der Rundgang durch die Klostergebäude führt in eine äußerst facettenreiche Ausstellung über Klöster der Zisterzienser.

Klosterdrübeck Klosterkirche

In der ruhigere Jahreszeit, in der das ein oder andere gemütliche Café, sowie Theateraufführungen und Konzerte locken und die Menschen zu Ruhe kommen.

Den winterlichen Harz zu durchwandern oder zwischen den verschneiten Bäumen ab Friedrichbrunn Langlauf zu fahren, das Essen in einem guten Restaurant zu genießen und zur Entspannung in die Saunalandschaft der Bodetal-Therme in Thale einzutauchen sind Wintererlebnisse.

In der Harzregion finden im Winter vielfältige Kulturveranstaltungen für jede Alters- und Interessensgruppe statt. Oft an besonderen Orten, wie Museen, Schlössern, Klöstern und historischen Gebäuden. Im Schloss Wernigerode, dem Halberstädter Dom und den Quedlinburger Kirchen sind Ausstellungen, besondere Führungen, sowie Konzerte und Lesungen zu erleben.

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